2021 - Pilgerreise Zurzach

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Pilgerfahrt zur "Heiligen Verena" in Zurzach - 06.07.2021

Das war erst die dritte Wallfahrt der Aargauer Gastronomie, leider wegen Corona-Lockerungen und Sommerferien nicht sehr gut besucht. «Wallfahrt zur Heiligen Verena in Zurzach» das Leben ist – gottseidank – wieder in vollem Gange», stand zuoberst auf der Einladung.

«Mit der Wallfahrt wollen wir uns auf unser Fundament besinnen und unsere Kraftquellen in Erinnerung rufen», schrieben der Pfarrer in Aarau und Schweizer Zirkusseelsorger Adrian Bolzern und die reformierte Aargauer Gastroseelsorgerin Corinne Dobler aus Bremgarten in die Einladung. Es ging zur Heiligen Verena nach Zurzach, zur Trösterin auf der Pilgerreise des Lebens. Wo Menschen in schwerem Schicksal, Alleinstehende, Heimatlose, Entwurzelte und Menschen mit zerbrochenen Beziehungen ihre geistige Quelle finden. Wo Verena bei der Aufgabe, den eigenen Weg zu gehen, eine hilfreiche Begleiterin ist. Die schöne Geschichte vom barmherzigen Samariter aus dem Lukas-Evangelium passte, denn Verena (geboren um 260 nach Christus in Theben und gestorben um 320 in Zurzach, andere Quellen behaupten, sie sei 94 Jahre alt geworden) hat ihr ganzes Wirken auf Kranke, Blinde und Lahme gelegt. Eine Frau, die alles für die Mitmenschen tat.

Da war der Link zur Gastronomie nicht weit hergeholt. Auch Gastwirte handeln am und für den Menschen. «In der Pandemie haben euch viele Leute vermisst, denn ihr seid auch kleine Heilige», sagte Adrian. Und Corinne: «Dasein für andere Menschen braucht Talent und innere Haltung. Den Menschen Gutes antun. Wer das nicht tief in sich hat, wird irgendwann ausbrennen und scheitern. In der Pandemie fragten sich viele Wirte: Ist das, was ich mache, eigentlich das, was ich selber will und was mir guttut?» Diesen Gedanken müsse man sich stellen, einen weiten Blick aus Abstand aufs Ganze haben und seinem Herzen folgen, heisse: Die Frage für sich beantworten: Stimmt es für mich? Entscheidend sei, sich selber Ruhepausen und Innehalten zu gönnen, die inneren Kraftquellen regelmässig aufzuladen – und sei es an einer solchen Wallfahrt. Zum gefeierten Gottesdienst spielte Daniel Zehnder am Orgelpult, es sang der Wirtechor Bremgarten, und es folgte eine interessante Führung sogar in die Grabeskrypta, wo die Heilige Verena liegt. Besonders wertvoll waren die Ausführungen zum Wirken der Verena im Raum Zurzach und ihrem Umfeld, als die Römer dort ihren Stützpunkt aufbauten und Verena, die mit der thebäischen Legion (es waren koptische Christen unter dem Kommando des späteren Märtyrers Mauritius) via Mailand und Saint Maurice und Solothurn nach Zurzach kam und hier eine frühchristliche Gemeinde vorfand. Die Verehrung der Heiligen Verena in Zurzach startete im fünften Jahrhundert, der Ort entwickelte sich zum bedeutenden Wallfahrtsort Europas und damit zum vielbesuchten Marktflecken.

Wie es sich für eine Wirtefamilie gehört, dislozierten die «Wallfahrer» in die Sonne nach Leuggern zu Karin und Michael Hauenstein, wo ein prächtiges Dîner sie erwartete.


Bericht: Hans Rechsteiner, Eggenwil

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